Ups & downs

Der letzte Eintrag ist bereits mehrere Monate alt und die Herbstsaison ist auch schon in vollem Gange. Somit ist es also höchste Zeit, kurz zurückzuschauen, was in dieser Zeit alles passiert ist und nach vorne zu schauen, was noch kommen wird. Wie es der Titel bereits sagt, war es etwas ein Auf und Ab.

Weltcup Schweden
Der erste Wettkampf und somit Einstieg in die Weltcup-Saison war ein Desaster. Statt bei der Arenapassage den Überlauf zu nehmen, erwischte ich fälschlicherweise den Zielkorridor. Ich bemerkte mein Malheur zwar gerade noch knapp vor der Ziellinie, war aber trotzdem zu nahe, so dass automatisch mein SI-Air ausschaltete. So musste ich dann wegen dieses Missgeschicks in der Folge alle Posten ohne SI-Air stempeln… Hinzu kam noch, dass ich einen Durchgang auf der Karte nicht sah und dadurch einen grossen Umweg machte. Der Schlussrang 43 war weit entfernt von dem, was ich mir vorgenommen hatte. Am nächsten Tag konnte ich mich im KnockOut-Sprint jedoch revanchieren. Trotz einer souveränen Qualifikation sowie einem guten Viertelfinal war dann aber im Halbfinal Endstation. Mit Rang 16 konnte ich jedoch eine Reaktion auf das Ergebnis vom Vortag zeigen. Der Weltcup Schweden war gleichzeitig auch Selektionsgrundlage für die WM in Dänemark, wo ich „nur“ als Ersatz selektioniert wurde. Die Enttäuschung darüber hielt ein paar Tage an, da ich haargenau wusste, dass im Einzelsprint ohne meinen Fauxpass deutlich wehr drin gelegen wäre. Karten & Resultate

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Sprint-SM Basel
Die Sprint-SM in Basel bedeutete für mich der letzte Sprintwettkampf für eine ganze Weile. Denn international werden bis zur WM 2023 in Flims international nur noch Waldwettkämpfe ausgetragen. Daher werde ich mich bis dahin fast ausschliesslich auf den Wald-OL fokussieren. Mit dem 4. Rang landete ich knapp neben dem Podest. Jedoch verfügte ich an diesem Tag nicht über den nötigen Speed, um die Medaillen mitkämpfen zu können. Karte, Rangliste


Venla & Stützpunkt Estland
Vier solide Leistungen reichten nach dem 2. Rang an der 10mila wieder für einen Podestplatz (Bronze), was neuer Klubrekord bedeutete! Nach der Venla reiste ich direkt mit der Fähre von Helsinki nach Tallinn. Mit einigen Kaderkolleginnen und -kollegen feilte ich an meinen OL-Abläufen im estnischen Gelände, um bereits einige Geländeerfahrungen für die EM sammeln zu können. GPS, Resultate

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EM Estland
Meine Leistungen an den Testläufen waren nicht sehr brillant. Im Vergleich zu meinen Konkurrentinnen machte ich zu viele Fehler. Darum rechnete ich damit, dass die EM ohne mich stattfinden würde und war daher sehr glücklich, dass ich trotzdem für den Long und die Staffel selektioniert wurde. Als Vorbereitung verbrachte ich zwei Wochen im Engadin und genoss neben Homeoffice die idealen Trainingsbedingungen. Die EM verlief dann nicht nach Wunsch. Obwohl die ersten Trainings nach Plan verliefen, bremste mich (und andere auch…) ein Magen-Darm-Infekt aus. Obwohl einige Tage zwischen dem Auftreten des Infekts und dem ersten Wettkampf lagen und ich auch nur leichte Symptome zu beklagen hatte, war mein Körper am Tag der Langdistanz noch nicht bereit für einen solchen Wettkampf. So war der resultierende 56. Rang ein Resultat, das ich schnell abhaken wollte. Leider konnte ich die EM im abschliessenden Staffelrennen nicht mit einem versöhnlichen Resultat abschliessen, da ich auf der Startstrecke meinen zweiten Posten länger suchte. Es tat sehr weh, meinen zwei Teamkolleginnen mit einer so schlechten Ausganglage übergeben zu müssen. Sie zeigten jedoch zwei sehr solide Leistungen, so dass sich unser Team noch ein paar Ränge nach vorne arbeiten konnte. GPS & Resultate

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Mitteldistanz-SM & Staffel-SM
Rang 7 und Rang 8 waren die Ausbeute des Wochenendes. Am Samstag wäre eine noch bessere Rangierung möglich gewesen, da ich am Schluss eine schlechte Route wählte und dadurch ziemlich viel Zeit verlor. Es machte aber an beiden Tagen extrem viel Spass, was unter dem Strich das wichtigste ist! 🙂 Karten, Resultate

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8. Nat. OL Campra & 9. Nat. OL Dötra
Bevor ich ins Tessin reiste, machte ich am Freitag einen Zwischenstopp in Trin und Bonaduz, um noch zwei Trainings hinsichtlich der WM 2023 in Flims zu absolvieren. Die Wettkämpfe am Wochenende boten ein hochkarätiges Teilnehmerfeld, da einige Nationen wie Norwegen oder Polen in der Schweiz trainierten sowie auch Athletinnen von anderen Nationen die Wettkämpfe liefen. In der Mitteldistanz am Samstag fand ich nie richtig in den Flow, schaffte es aber, im Kopf alles „zusammenzuhalten“ und stets die Kontrolle zu haben. So konnte ich die Zeitverluste klein halten und wurde mit einem guten Resultat belohnt. Der Sonntag war dann eher das Gegenteil. Ich fühlte mich bereits vom Startpunkt an physisch am Limit und war dann bei Posten 6 ziemlich in der Säure, so dass zum nächsten Posten ein sehr grosser Fehler folgte, da ich mich sehr lange nicht auffangen konnte. Als wäre das nicht schon genug gewesen, wurde das Ganze noch mit der Challenge abgerundet, die letzten Posten im Kompassblindflug anlaufen zu müssen, da meine Karte bei einem Sturz auf dem Weg zum Posten 9 eine Blessur in Form von einem Loch davon trug… Karten, Resultate

Die Saison neigt sich zwar langsam dem Ende zu, trotzdem warten mit der LOM und dem Weltcup in Davos noch einige Highlights dieser Saison! Hinzu kommen noch zwei kurze Trainingslager mit dem Kader als Vorbereitung auf die WM 2023. Auch darauf freue ich mich sehr, da es im Herbst sowieso nichts Besseres gibt, als in den Bergen (mit und ohne Karte) zu rennen! 🙂